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Gross gibt Lagenweinen viel mehr Zeit

 

Alois Gross zählt unbestritten zu den Weinpionieren in der Steiermark. Trotzdem oder vielleicht deshalb hat er seinem Sohn Johannes bereits vor vielen Jahren die Verantwortung im Weinkeller übertragen.  Inzwischen leitet der Junior mit seiner Frau Martina das südsteirische Weingut am Nussberg in Ratsch und überrascht mit Neuerungen.

„Unser Zugang ist nicht, dass wir reifere Weine auf den Markt bringen, sondern die Weine sollen fertig sein. Bereits mein Opa hat seine Weine mit einem Jahr Verzögerung verkauft“, stellt Johannes Gross klar.

Angefangen hat alles mit dem sehr guten Jahrgang 2015. „Als die Lagenweine von Sulz und Nussberg abgefüllt werden sollten, waren die Weine einiger Fässer noch nicht fertig. Wir entschieden uns deshalb diese als Fassreserven zurückzuhalten. 2017 passierte dann das gleiche. Da haben wir entschieden diesen Weinen in Zukunft mehr Zeit zu geben. Denn es macht keinen Sinn von einem großen Lagenwein eine frühere Füllung und eine spätere anzubieten“, erklärt der Winzer.

„Unforced“ steht auf den Rückenetiketten der Fassreserven. Gemeint ist damit, dass man nichts erzwingen wolle. Der Wein hat Zeit und soll seinen Weg gehen. Überhaupt hält sich Gross im Keller zurück. Seit mehreren Jahren werden Orts- und Lagenweine unfiltriert abgefüllt.

Derzeit sind vier Fassreserven aus 2015 zu haben. Diese Doppelgleisigkeit wird mit dem Jahrgang 2019 ein Ende haben. Von den besten Rieden kommt der Jahrgang 2019 voraussichtlich erst 2024 auf den Markt. Fassreserven wird es dann nicht mehr geben.

Es sind nicht die einzigen Änderungen am Weingut. „Wir fokussieren uns in der Basis auf wenige Weine und wollen die Vielfalt im Topbereich zeigen“, erzählt Johannes Gross und schenkt einen Welschriesling Pro 2019 ein. Vom Preis her ein Einstiegswein, aber geschmacklich anderes als gewohnt. „Wir wollen einen neuen Stil beim Welschriesling machen und sehen auch ein neues Einsatzgebiet als Speisenbegleiter.“ Der Wein wurde ein Jahr in 600-Liter-Fässern ausgebaut. Er wirkt gediegener, kein vordergründiger Terrassenwein und bleibt trotzdem typisch.

Doch unser Interesse galt den vier Fassreserven. Den Anfang macht der Weißburgunder Kittenberg 2015. Der Wein lag ein Jahr auf der Vollhefe, das macht sich noch in einer dezent brotigen Note bemerkbar. Salzig, straff und feinziseliert vibriert er am Gaumen.

Der Morillon Nussberg-Pretschnigg 2015 (vom unteren Ausläufer des Nussbergs) soll kein Chardonnay, sondern ein traditioneller Morillon sein, betont Gross. Das Weingut verfügt über mehr als 100 Jahre alte Klone. Beim Sauvignon Blanc Sulz und beim SB Nussberg spürt man die Unterschiede des Bodens. Die Riede Sulz mit ihrem lehmigen kalkhaltigen Boden ist eine der wärmsten Lagen. Der Wein zeigt reifere Noten, ist etwas kreidig und noch ungestüm. Opok am Nussberg und an einer Stelle eine dicke Tuff-auflage sorgen für noch mehr Komplexität und mehr Struktur am Gaumen. Freuen darf man sich auf den Weißburgunder Nussberg 2019. Er zeigt jetzt schon viel Finesse und Tiefe. Er wird einer von den ganz Großen dieser Sorte.

 

 

News

Johannes Gross auf seiner besten und teils sehr steilen Lage Nussberg, die vor der Haustüre des Ratscher Weinguts liegt.